3/30/2013

KARL BARTOS

BUREAU B ist ein wunderbares Label, das nicht nur neuen Kraut wie der der großartigen Band CAMERA herausbringt, sondern auch alten Kraut wieder aufwärmt bzw. herausbringt. Und mit dem neuen Album des ehemaligen KRAFTWERK-Mitglieds KARL BARTOS ist ihnen ein Coup gelungen, denn man hört - in Teilen - nicht weniger als das Kraftwerk-Album, das man schon lange als Fan ersehnt hat. Kein Wunder, denn Bartos hat dafür in seinem Musikarchiv gewühlt, alte Skizzen herausgeholt und so klingen Songs wie "Atomium" oder "Rhythmus" wie lange verschollene Kraftwerk-Lieder. Mit "Binary Code" und "Music ex Machina" werden die Roboter aus der Vergangenheit zum tanzen gebracht. Andere Lieder wie "Without a trace of Emotion" erinnern eher an den Eighties-Dancefloor und leider sind auch ein paar etwas kitschige Synthienummern wie "International Velvet" auf dem Album zu finden, aber insgesamt beeinträchtigt dies die Freude an den glasklaren und minimalen Klängen nicht. Großartig ist im Übrigen auch das Coverdesign von "Off The Record", das in seiner Einfachheit zeitlos schön ist, wie viele alte Kraftwerk-Lieder, an denen Bartos mitgeschrieben hat: "Das Modell", "Spacelab", "Taschenrechner" oder "Computerliebe". Mit diesem Album beweist er, dass er nicht nur ein kleines Rädchen in der Menschmaschine war, sondern ein vollwertiger Roboter.


Lieblingslied: "Rhythmus" und "Atomium":

 

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