7/29/2012

MARKUS GUENTNER


Wer im Kinderzimmer im Alter von 13 Jahren statt einer Blechtrommel zwei Turntables samt Mixer stehen hat, bereitet sich im bayerischen Regensburg garantiert nicht auf den örtlichen Spielmannszug vor... Von der Fachpresse wird Markus Guentner – renommierter Minimal- und Ambientmusiker, sowie DJ - als der "Erfinder des Pop-Ambient" bezeichnet und als dieser macht er wunderbar schöne sphärische Musik, die sich auch oft seiner Heimatstadt Regensburg widmet. Bereits der Titel der ersten Kompakt-Veröffentlichung lautete schlicht und ergreifend: "Regensburg". 
Nun gibt es wieder eine Veröffentlichung, die sich mit der Donaustadt beschäftigt und die mit ihrem typischen Nebel und romantisch-versteckten Plätzen äußerst gut in die Reihe "A Strangely Isolated Place" des gleichnamigen Labels passt. Der Name bezieht sich übrigens auf einen Album des Ambient-Schoegazers Ulrich Schnauss.


Markus Guentner vertont nun Regensburg und seine Gefühle für die Stadt, indem er sich speziellen Orten widmet. Der Kirche, in deren Nähe er aufwuchs in dem Track "Saint" inklusive Kirchenglockengeläut oder einem wunderbar leer-gespenstischem Parkplatz der Uniklinik, wo man über die gesamte Stadt blicken kann in "Talking Clouds". Ein Ort, den er gerne nachts besucht und wo man alleine, aber nicht einsam sein kann. Eine fast vergessene Eigenschaft, die wohl dringend nötig ist, um ein solch warme und subtile Musik zu schaffen. All diese musikalischen Soundscapes an die Stadt kann man übrigens kostenlos downloaden.

Es gäbe noch so viel Spannendes über Markus Guentner zu erzählen, der auch ein Mitglied unsere SUBLIME-Truppe ist, dessen Debütalbum "In Moll" eine der Lieblingsplatten von "Pet Shop Boys"-Macher Neil Tennant war und der sogar ein Rework-Album namens "Underarms/Sideways" auf dem legendären britischen label 4AD veröffentlicht hat, die eine durchgängige Ambient-Produktion für den Helden des Indie-Shoegaze-Labels Ivo Russel- 
Watts aka "The Hope Blister/This Mortal Coil" ergab. 

Alles über Markus Guentner kann man auf seiner Homepage nachlesen, aber nun zur Musik...



7/21/2012

JOHN MAUS

Er studierte in Los Angeles Musik und doziert auf Hawaii über Philosophie: John Maus war Mitglied von "Panda Bear" und "Airiel Pink", aber was er solo macht, ist eine irrwitzige Reise durch den Gothic-Kitsch, ein Casiokeyboardmassaker und die Postpunkreferenzhölle. Dabei zitiert er sowohl New Order, Joy Division, als auch Kim Wilde oder Alphaville. Dennoch ist sein düsterer und doch poppiger Sound niemals gefällig. Die Spex schrieb über ihn: "John Maus ist nicht melancholisch. Er ist depressiv". 
Gerade erschien mit "A Collection Of Rarities And Unreleased Material" altes und rares Material von Maus, bei dem der frei downloadbare Song "No Title (Molly)" mit seiner treibenden hypnotischen Struktur heraussticht. 
Davor kam das absolute Meisterwerk von ihm heraus: "We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves", auf dem er das Ende aller Polizisten herbeisingt. "Cop Killer" ist ein Ohrwurm, der auch in einer "Miami Vice"-Folge auftauchen könnte, wäre da nicht der unerbittliche Text, den man Maus' flehender Stimme sofort abnimmt. Live soll John Maus ein kompromissloses selbstzerstörerisches Set abliefern, wir freuen uns einfach, dass er auch Lieder für einsame Discotänzer schreibt. Hier die zwei schönsten und schmerzlichsten...






7/13/2012

MOTORAMA

Wir haben ein Faible für russische Bands, das zeigen unsere Playlisten und unsere Konzerte immer wieder. Besonders haben wir uns gefreut, als die russischen Postpunkern von MOTORAMA ein unvergessenes Konzert für uns im W1 gespielt haben, bei dem wir zum ersten Mal ein "Ausverkauft"-Schild vor die Tür hängen mussten.

Nun haben sie eine neue Single namens "To the South" herausgebracht, die bald wie alle ihre anderen Sachen auf ihrer Homepage kostenlos downloadbar ist. Auch hier ist schimmert wieder die typische russische Melancholie, treibender Gitarrensound und die unverwechselbare Stimme von Sänger Vlad Parshin hindurch. Im Video tanzt die Band ekstatisch in einem Wald, während sie ein musikalisches Picknick veranstaltet. Verweise auf Wälder, Eulen oder andere Tiere kommen bei der Band oft vor, so dass SUBLIME sie natürlich noch toller finden musste. Bei unserem Konzert bauten sie unter anderem auch kleine Plastikhirsche auf dem Bühnenboden auf - hier der düstere Beweis:



MOTORAMA merkt man eben die Liebe zum Detail an, bei ihrem wunderbaren tanzbaren Post-Punk, der vom frühen New Wave der Achtziger Jahre inspiriert ist, beim abgehackten Tonfall, den dicken Bassläufen und Militärtrommeln - aber eben auch in ihrem Artwork, den Fotografien (unter anderem ein Bild der Domspatzen am Domplatz in Regensburg), in ihrem Blog (inkl. dem SUBLIME-Gig) oder ihren wunderbaren Tourplakaten, die man ebenfalls auf ihrer Seite bewundern kann!

Hier übrigens noch einmal unser Plakat für Motoroma:




Und hier das neue Video, enjoy!

7/08/2012

AIRIEL

"It's loud. It's pretty. You can dance to it": So einfach wie treffend stellen sich die Shoegazer AIRIEL aus Chicago vor. Momentan haben sie eine neue fantastische EP namens "Kid Games" herausgebracht, die strahlend schönsten Noisepop verbreitet.
2007 erschien AIRIELs Debüt-Album namens "The Battle of Sealand", auf dem der Knaller-Song "Red Friends" zu finden ist. Das Album wurde dem Fürstentum von Sealand gewidmet, das an der englischen Küste bei Suffolk liegt und den Status einer Mikronation hat. Als Dank hat das Fürstentum alle Mitglieder der Band zu "Lords of Sealand" ernannt... Die kleine Anekdote passt zu der entrückten und verträumten Musik der Band, deren Name in leicht variierter Schreibweise auf den Luftgeist aus Shakespeares "Der Sturm" verweist. Und auch hier geht es wieder um eine Insel... Airiels Musik ist definitiv Musik, die man auf eine einsame Insel mitnehmen möchte!




 Das Neue:



 Das Alte: