SUBLIME freut sich sehr, dass der Blog SOUNDKARTELL einen Gastbeitrag für unseren Blog geschrieben hat, der sich obendrein mit der Band MORTIMER beschäftigt. Aber lest selbst und auch die vielen anderen schönen Artikel auf dem engagierten Blog, der das Ziel hat, neuen interessanten Bands aus Bayern eine Plattform zu bieten!
Mortimer – Regensburger Hörspielpop, der zum Nachdenken anregt!
Wenn man versucht eine noch relativ unbekannte Band vorzustellen, gestaltet es sich immer enorm schwierig genügend Material über diejenige Band oder denjenigen Künstler zu sammeln und daraus einen schönen Artikel zu schreiben. Ist ja auch klar, die Band ist eben noch sehr unbekannt! Es ist natürlich äußerst schwierig Fakten zu finden, aber es ist daher umso anspruchsvoller und spannender einen Artikel über eine Band zu schreiben, über die es vielleicht bisher auch noch gar keinen Artikel gibt! Momentan konzentrieren wir uns relativ streng auf Regensburger Musik und deren Bands. So auch diesmal, denn die nächste Band kommt auch aus Regensburg. Mortimer heißt sie, und egal was man in diverse Suchmaschinen eingibt, man wird nicht viel über Mortimer finden. Wir wollen vorab nur so viel verraten: Sie spielen Hörspielpop!
Hörspielpop? Ja genau, Hörspielpop. Was soll das sein? Popmusik in Hörspiele verpackt? Oder Hörspielmusik, gespickt mit Pop-Elementen? Wohl eher Zweiteres. Drei Männer stecken hinter dem Projekt Hörspielpop, und sie reduzieren sich auch auf drei Instrumente. Denn Jochen aka “Mossmann” Lämmel steht am Synthesizer, Martin aka “Pesi” Pesold bespielt den Bass und Mauro Ciccarelli sitzt an den Drums. Synthesizer, Drums und ein Bass, aus diesen drei Instrumenten lassen die Herren einen so noch nie gehörten Sound entstehen, der seinesgleichen sucht.
Mortimer kommt komplett ohne Vocals aus, sie komponieren ihre Songs rein instrumental. Ziel der Band ist es, den Fokus ihres Publikums wieder auf das Elementare zu lenken: nämlich dem Zuhören und Lauschen. Wann hören wir denn in unserem Alltag wirklich noch Geräuschen zu, ohne sich ihnen wieder hektisch zu entziehen? Es ist ja aber so, dass man dieser heutzutage doch sehr lauten Welt, voller Klängen und Lärm entfliehen kann, indem man beispielsweise Hörspielen lauscht. In Hörspielen kann man sich und seine Umwelt vergessen und hinter sich lassen. Die Wirkung kommt der einer Meditation gleich. Oder man achtet bewusst in alten Filmen auf deren Filmmusik. Sie erzeugen Spannungen und beeinflussen dabei unter anderem das Publikum immens. Wer würde bei einer traurigen Szene schon zum weinen beginnen, wenn dieser nicht eine traurige Sequenz unterlegt wäre?
Genau das ist es, was sich die Regensburger Mortimer auf die Fahnen geschrieben haben. Sie wollen mit ihrer Musik Stimmungen und Atmosphären erschaffen, und somit auch im Hörer Emotionen wecken.
Wenn man so will erzählen Tracks wie „Spindrift“ mit Hilfe von teils unbeschwerten oder beängstigend bedrückenden Sequenzen auch eine eigene Geschichte. Durch den minimalistischen Synthesizereinsatz werden so teils sich immer mehr steigernde Melodien erzeugt. In „Coney Island“ gibt das Schlagzeug den Beat vor und treibt Bass und Synthesizer neben sich her, und Mortimer schaffen es auch hier eine komplett andere Stimmung zu erzeugen. Beim Zuhören entstehen Bilder, Bilder die von fröhlichen, aber manchmal auch von ungeheuer düsteren Momenten erzählen. In einem Hörbuch gibt es ja immer eine Erzählerstimme, diese nimmt bei Mortimer so genommen der Synthesizer ein und Mortimer variiert in seinen Tracks äußerst abwechselnd deren Perspektive und Erzähltempo. Manchmal wechseln die Synthesizer-Melodien schlagartig ihre Richtung und tänzeln dabei entlang der Drum- und Bassline.
Auch „Bambi Beach“ passt perfekt in ihr Songmuster, denn auch hier lauscht man einer eigenen Songgeschichte. Wenn man Mortimer das erste Mal hört, wird es einem vielleicht noch schwer fallen, aber man muss wirklich nur genau zuhören, und irgendwann wird im Ohr quasi ein Hebel umgelegt und man hat die Geschichte direkt vor seinen Augen. Ganz elementar ist zudem die Art und Weise wie Mortimer live musiziert, denn das ist noch wirkliche Livemusik ohne Hilfsmittel. Da macht es auch nicht viel aus, wenn man bei einem Liveauftritt der Regensburger auf einem Stuhl sitzt. Im Gegenteil, das kommt dem Sound auch noch zu Gute. Ein Hörbuch hört man ja auch nicht im Stehen, sondern man macht es sich im Sessel oder auf dem Sofa bequem. Eines der Highlights unter den Tracks von Mortimer ist sicherlich „Polygreen“. Hier vereint sich alles, was Mortimer musikalisch und erzähltechnisch drauf hat! Wenn man wie ich, diese Musik eigentlich zum ersten Mal hört gewinnt man bei ihrem Sound und auch bei „Polygreen“ den Eindruck, dass sich ihre Musik einem von Hand gewebtem Teppich ähnelt. Man hat zunächst einmal unzählige kleine Elemente, die nur als Ganzes ihre volle Wirkung entfalten und zudem schwebt man beim Hören gleichermaßen wie auf einem Teppich, einem Klangteppich eben. Neben Pop-Elementen gibt es bei Mortimer aber auch etliche Shoegazeeinflüsse.
Die Einordnung in ein Genre ist dem Hörer mehr oder weniger selbst überlassen. Die einen meinen, darin Fusion, Jazzfunk und Shoegaze zu hören, andere sehen Mortimer eher im Krautrock.
Es gibt allerdings eine Sparte, in die sich Mortimer auf keinen Fall einordnen lassen möchte: „Chill-Mucke“ wie sie sie selbst nennen. Davon distanzieren sie sich und das auch zu Recht. Mortimer will mit seiner Musik ja eigentlich den Hörer aktiv anregen, denn beim Zuhören soll er nachdenken.
Das gestaltet sich natürlich in einer so schnelllebigen Welt, in der wir leben natürlich äußerst schwierig. Doch wer sich darauf einlässt, wird nicht enttäuscht werden. Die Musik von Mortimer behält dadurch natürlich auch eine gewisse Neutralität, denn die Songs von ihnen kann ein Jugendlicher, genauso hören wie ein kleineres Kind. Und man kann sich als Musiker doch nichts schöneres vorstellen, als dass die Zuhörer beim Hören beginnen zu träumen! Bei all der Schnelllebigkeit, die einen in der Musikbranche umtreibt, besitzt die Musik von Mortimer eine enorm hohe Wertigkeit und es muss einfach gesagt werden: Man kann man froh sein, dass es noch Bands wie Mortimer gibt!
Um Mortimer auf ihrer Homepage zu besuchen, bekommt ihr dafür hier den Link: http://www.mortimertunes.de/
Und um dafür zu sorgen, dass ihre Fangemeinde noch weiter wächst, könnt ihr ihnen hier auf Facebook folgen: http://www.facebook.com/mortimertunes
Zu guter Letzt haben wir nun noch die Bitte euch von Mortimer den Track „Polygreen“ anzuhören und vergesst dabei nicht: denkt nach!
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