Die vier
Bandmitglieder haben ihre Basis zwar im multikulturellen London, doch auch die
Gruppe selbst zerfällt in verschiedene Nationen: England, Kanada, Deutschland
und Amerika. Das Prinzip von verschiedenen Einflüssen schichten die Cheateahs
dann auch in ihren Songs auf- und ineinander und verweben so flirrende
Gitarrenklänge mit rhythmischem Noiserock. Ihre Interpretation des Shoegaze
orientiert sich dabei weniger an ätherischen Vorbildern, sondern rückt wieder
zu Unrecht vergessene 90er-Jahre Bands wie Drop Nineteens in den Fokus oder
erinnert an die raue Schönheit der Anfangsjahre von My Bloody Valentine. In
Ermangelung einer Schublade, die diese Musiker sprengen, wird sie auch eine
Dreamgazepunkband genannt und ja, der sperrige Begriff trifft es ganz gut.
Neben den kraftvollen und rotzigen Tracks, schimmert es ab und an auch sehr
strahlend wie bei dem funkelnden »Murasaki« oder erhebt einen wie »Colorado“ in sphärische Lärmgewitter oder man
wird einfach wie bei dem einpeitschenden »Su-pra« schwindlig gespielt. Das zweite Album dieser
nach Freiheit drängenden Band wurde nach Roland Barthes kultursemiotischem Werk
»Mythologies« benannt und man wird das Gefühl nicht los,
dass die Cheatahs darauf die Mythen des Shoegaze ausloten, wobei das hier meint
– die Botschaft des Genres – und die ist laut und deutlich: Spielerische
Freiheit sprengt jedes musikalische Korsett!
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