10/02/2021

MORTIMER

Wenn man bei Google den Begriff "Hörspielpop" eingibt, gehören alle Treffer ihnen: MORTIMER aus Regensburg. Das Trio bestehend aus Synthie, Bass und Drums hat sich nämlich der musikalischen Welt der "Drei Fragezeichen" und der "Fünf Freunde" verschrieben und kreieren Songs, die zunächst wie ein locker dahin geworfener Spaziergang durch eben jene Hörspiele klingen - aber allesamt sind jedoch zugleich komplexe Melodiebögen und es knistert bedrohlich unter der Oberfläche.

Hauptsächlich liegt das an den analog eingespielten Synthies - Korg Wavestation, Prophet 08, Tetra und Yamaha - und "Soundkartell" hat treffend bemerkt, dass bei MORTIMER der Synthie die Funktion der Erzählerstimme in einem Höspiel übernimmt. Welche Geschichten erzählen uns MORTIMER mit ihrer Musik? Es gibt ein melancholisch lässiges Lied über die verwunschene und fast verschwundene Welt von "Coney Island", ein Song beschreibt die bedrohliche und mystische Atmosphäre in dem englischen Steinkreis "Avebury" und "Spindrift" - ein Highlight auf der Debüt-CD "POLYGREEN" - ist einem düsteren Tag am Strand von Brighton gewidmet.

Die Musik von MORTIMER ist in der Tat einzigartig - weil wirklich unvergleichlich -, vor allem live ziehen die Songs einen magisch in seinen Bann, denn immer wieder wechselt das Erzähltempo innerhalb eines Songs, oftmals werden Synthieflächen aneinandergereiht, die schon fast eine Shoegaze-Atmosphäre erzeugen und ein anderes Mal fühlt man sich in einen Science-Fiction-Film versetzt. Dabei entzieht sich MORTIMER immer allen Schubladen und pendelt zwischen Kraut, Fusion und Pop hin und her, so dass der Zuhörer sich ganz seiner eigenen Vorstellungswelt hingeben kann.

Seit 2009 gibt es einen neue Besetzung an Bass (Thomas Werner) und Bass (David Liese), an den Keys wie zu Beginn an Jochen Lämmel. Momentan wird am neuen Album gearbeitet, die neuen Songs kann man hoffentlich bald auch bei Konzerten hören, Alles wie immer live mit analogen Synths und viel knisternder Atmopshäre.

Es bleibt dieser Band zu wünschen, dass ganz bald ein Regisseur sie für seinen Soundtrack entdeckt oder "Die Drei Fragezeichen" sich von ihnen perfekten Hörspielpop in ihre Fälle schneiden lassen!

Video: Mortimer - Sparks And Cinder
 

 

Keine Kommentare: