6/27/2013

INNER GAZING: PFANNENSTIEL PARTIES

Oft werden wir gefragt, was sich denn hinter der mysteriösen Referenz "Pfannenstiel Parties" unter den DJ-Namen von Miss Shapes & Mossman verbirgt. Um das zu erklären, muss man sich in die graue Vorzeit von SUBLIME begeben, denn vor unglaublichen zwanzig Jahren begann eigentlich die Prä-Sublime-Phase in eben jenen Pfannenstiel Ateliers in Regensburg. Heute ist von diesen dreistöckigen Räumlichkeiten an den Bahngleisen nichts mehr übrig - nicht einmal Google verrät noch etwas über deren Existenz - und das liegt nicht daran, dass bei diesen Feiern - organisiert von Miss Shapes & Mossman - alles in Nebel aufging. Man muss also schon selbst bei den Parties dabei gewesen sein und das ganze wirklich erlebt haben, ohne Partypics am nächsten Tag und ohne iPhone-Uploads im selben Moment auf Facebook. Schon damals lautete das Motto: Lost in Fog, die musikalische Bandbreite waberte von Shoegaze, Postpunk, Noise, New Wave hin zu Indiepop und auch die Flyer ließen schon eine gewisse Affinität zu Puppen und Tieren verspüren. Abseits von Photoshop, Flyeralarm & Co. wurden die Motive fotografiert, Motive & Bandnamen wurden von Miss Shapes in langweiligen Schulstunden gemalt und schließlich wurde alles als Fotografien entwickelt - Ein Flyer kostete so schon an die 2 Mark! 

Die Parties an sich waren dem Kooperationsgeist geschuldet: Während im ersten Stockwerk Menschen Klavier spielten, unten Mossman von der Hörspielpopband MORTIMER einen legendären Synthieauftritt unter dem Namen Baustein ablieferte, tobten sich auch die Dekorationswütigen aus: In den Ecken flimmerte auf alten Schwarz-Weiß-Röhren obskure Filme wie "Eraserhead", von der Decke baumelten Chips-Tonnen, Süßkram gab es schon damals gratis und irgendwo hing eine Schaukel herum. Unten wurde von diversen DJs aufgelegt, sogar noch auf Kassettenrekorder, wenn ein Lied eben anders nicht zu bekommen war. Manche verstanden den Kooperationsgedanken allerdings etwas falsch, als bei einer Party die gesamte Kasse verschwand... Irritierend ist im Nachhinein auch die Anfangszeit, denn eine Party heutzutage um 21h beginnen zu lassen, traut sich wohl kaum jemand und es wird auch keiner glauben, dass es um 21h damals auch tatsächlich schon voll war!

Wie man sieht, die Grundstruktur von SUBLIME war gelegt und hier noch die selbstgebastelten Flyer aus der Zeit - ach ja, das Mizurb war im Übrigen die ehemalige Alte Filmbühne und der Emslander Keller wurde trotz irritierten Cowboys im benachbarten Cowboy-Club geentert! 










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