1996 veröffentlichten die Einstürzenden Neubauten das Album "Ende Neu", auf dem diese bezaubernde Ballade zu finden ist, in der die unvergleichliche Schauspielerin und Sängerin Meret Becker mit Blixa Bargeld ein traumwandlerisch textstarkes Duett performt, das eigentlich ein dekonstruiertes Duett ist: "Stella Maris" heißt dieser Track, über zwei Verliebte, die sich im Traum verloren haben und nun auf dem ganzen Erdball den jeweils anderen an entgegengesetzten Enden suchen... Bargeld sagt zu den zwei Stimmen im Song: "Es sind lediglich zwei Richtungen der selben Entität.“
Ich träum' ich treff' dich ganz tief unten Der tiefste Punkt der Erde, Mariannengrabenn, Meeresgrund Zwischen Nanga Parbat, K2 und Everest Das Dach der Welt dort geb' ich dir ein Fest Wo nichts mehr mir die Sicht verstellt Wenn du kommst, seh' ich dich kommen schon vom Rand der Welt Es gibt nichts Interessantes hier Die Ruinen von Atlantis nur Aber keine Spur von dir Ich glaub' du kommst nicht mehr
Wir haben uns im Traum verpasst
Du träumst mich, ich dich Keine Angst, ich weck' dich nicht Bevor du nicht von selbst erwachst
Über's Eis in Richtung Nordpol dort werd' ich dich erwarten Werde an der Achse steh'n Aus Feuerland in harter Traumarbeit zum Pol Wird alles dort sich nur um uns noch dreh'n Der Polarstern direkt über mir Dies ist der Pol ich warte hier Nur dich kann ich weit und breit noch nirgends kommen seh'n
Ich wart' am falschen Pol
Wir haben uns im Traum verpasst
Du träumst mich ich dich Keine Angst ich finde dich Bevor du noch von selbst erwachst
Bitte, bitte weck' mich nicht Solang ich träum' nur gibt es dich...
Du träumst mich ich dich Keine Angst ich weck' dich nicht Bevor du nicht von selbst erwachst
Lass' mich schlafend heuern auf ein Schiff Kurs: Eldorado, Punt das ist dein Heimatort Warte an der Küste such' am Horizont Bis endlich ich sehe deine Segel dort Doch der Käpt'n ist betrunken Und meistens unter Deck Ich kann im Traum das Schiff nicht steuern Eine Klippe schlägt es Leck Im Nordmeer ist es dann gesunken Ein Eisberg treibt mich weg
Ich glaub' ich werde lange warten Punt bleibt unentdeckt
Wir haben uns im Traum verpasst
Du träumst mich ich dich Keine Angst ich weck' dich nicht Bevor du nicht von selbst erwachst Du träumst mich ich dich Keine Angst ich finde dich Am Halbschlafittchen pack' ich dich Und ziehe dich zu mir Denn du träumst mich, ich dich Ich träum' dich, du mich Wir träumen uns beide wach
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Im Jahr 1988 erschien eine Sängerin auf der Bildfläche, die wie die weibliche, junge und geheimnisvolle Version von Elvis aussah und ein Lied sang, das bis heute eine enigmatische Wirkung hat. Ihr Name Tanita Tikaram klang zudem wie aus einem Fantasy-Roman entsprungen und der Song-Titel "Twist in my Sobriety" irgendwie unübersetzbar. Die erste Zeile "All God's children need traveling shoes" ist einem Titel der siebenteiligen Autobiografie von Maya Angelou entliehen, Tikaram selbst ist ebemnfalls äußerst kosmopolitisch: Sie wurde in Deutschland geboren, lebte aber später in England, ihre Mutter stammt aus Borneo/Malaysia und ihr Vater von den Fidschi-Inseln. Um das Thema Identität und Isolation in dieser Welt geht es wohl auch weitesgehend in dem Lied und die letzten Zeilen bleiben für immer ein poetisches Mysterium...
"Look my eyes are just holograms Look your love has drawn red from my hands From my hands you know you'll never be More than twist in my sobriety"
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1993 erschien das zweite Album der kalifornischen Band Red House Painters, deren melancholischer bis tieftrauriger Sound sich irgendwo zwischen Slowcore, Folk und Dreampop bewegt: Auf dem Zweitling namens "Rollercoaster" finden sich der Song "Mistress" wieder, der auch schöne shoegazige Elemente aufweist und einen mit seinen mysteriösen Textzeilen in den Bann zieht.
Das Cover stammt vom Ende 2019 verstorbenen genialen 4AD-Designer Vaughan Oliver (Er gestaltete auch Albencover für Pixies, Lush, Cocteau Twins u.v.a.) und zeigt in Sepia-Tönen den Rollercoaster auf Coney Island, ein Ort, der so surreal schön ist wie die Musik der Red House Painters, die sich 2001 auflösten.
The light color in the room
The sunshine seeping in
Doesn't mix with the black of
Death's angel looming in
I've had enough of the
Brutal beatings and name callings
To lose me to this bed
Bruised internally, eternally
Your praise little gifts you spent your money
And stuffed me with
Didn't amount to anything
The attention I need is much more serious
A kind of weight you couldn't lift
Even if your cheap career depended on it
I need someone much more mysterious
To be my, to be my miss
To be my mistress
To be my, to be my miss
To be my mistress
To be my, to be my miss
To be my mistress
To be my, to be my miss
To be my mistress
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Julee Cruise kennt man als geheimnisvolle Chanteuse aus der Twin-Peaks-Serie und dem dazu gehörigen ätherisch hypnotischen Soundtrack. Und über diese grandiose Serie gibt es auch einen sanften Brückenschlag
zum Shoegaze hin, denn ursprünglich sollte eigentlich die Cocteau
Twins-Sängerin Elizabeth Fraser
Lieder wie "Falling" oder "Floating" singen, wenn es nach David Lynch
gegangen wäre. Doch es kam anders und Cruise hat mit ihrer
Interpretation traumwandlerisch sicher ins Schwarze getroffen.
Sie hat darüber hinaus auch sehr viele grandiose Cover zu bieten, die ebenfalls in ihrem typischen traumwandlerischen Stil daher kommen wie zum Beispiel "If The Kids Are United", ursprünglich von den Punks Sham 69 oder aber diese zurückgenommene und deshalb umso gespenstischere Version des R.E.M.-Tracks "It's The End Of The World As We Know It". Zu finden ist er auf der "Winter Chill"-Compilation aus dem Jahr 2002.
"That's great, it starts with an earthquake
Birds and snakes, and aeroplanes
And Lenny Bruce is not afraid
Eye of a hurricane, listen to yourself churn
World serves its own needs
Don't mis-serve your own needs
Speed it up a notch, speed, grunt, no, strength
The ladder starts to clatter
With a fear of height, down, height
Wire in a fire, represent the seven games
And a government for hire and a combat site
Left her, wasn't coming in a hurry
With the Furies breathing down your neck
Team by team, reporters baffled, trumped, tethered, cropped
Look at that low plane, fine, then
Uh oh, overflow, population, common group
But it'll do, save yourself, serve yourself
World serves its own needs, listen to your heart bleed
Tell me with the Rapture and the reverent in the right, right
You vitriolic, patriotic, slam fight, bright light
Feeling pretty psyched
It's the end of the world as we know it
It's the end of the world as we know it
It's the end of the world as we know it and I feel fine
Six o'clock, T.V. hour, don't get caught in foreign tower
Slash and burn, return, listen to yourself churn
Lock him in uniform, book burning, bloodletting
Every motive escalate, automotive incinerate
Light a candle, light a motive, step down, step down
Watch your heel crush, crush, uh oh
This means no fear, cavalier, renegade and steering clear
A tournament, a tournament, a tournament of lies
Offer me solutions, offer me alternatives and I decline
It's the end of the world as we know it (I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (I had some time alone)
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)
I feel fine (I feel fine)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)
The other night I drifted nice continental drift divide
Mountains sit in a line, Leonard Bernstein
Leonid Brezhnev, Lenny Bruce and Lester Bangs
Birthday party, cheesecake, jellybean, boom
You symbiotic, patriotic, slam but neck, right, right
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it
It's the end of the world as we know it
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it (time I had some time alone)
It's the end of the world as we know it and I feel fine (time I had some time alone)"
Alle Sundaysublime-Songs in unserer Spotify-Playlist - nur dieser ist leider dort nicht zu finden, deshalb dort ein anderer wunderbarer Juliee-Cruise-Song:
Die irische Folk-New-Age-Band Clannad hat diesen Song 1984 herausgebracht und er stammt aus dem Album "Legend", das zugleich der Soundtrack zu der Serie "Robin Of Sherwood" war. Der immer noch ziemlich mysteriös und dreampoppige klingende Song kam auch auf einer 7''-Vinyl-Single heraus, auf der man die ebenso bezaubernden Lieder "Now Is Here" und "Herne" (eine Figur aus der englischen Folklore, von dem Robin, der "Behütete" in der Serie seinen Namen erhält) aus finden kann, die mit dreckigem und authentischem Setting wohl am besten den Robin-Hood-Mythos einfängt. "Robin (The Hooded Man)" verströmt seine ganz besondere Atmosphäre dank des typischen Clannad-Zusammenspiels aus Synthiesounds, Harfenkängen und mehrstimmigem Gesang, der eigentlich nur diese zwei Zeilen beinhaltet:
"Robin The Hooded Man
Robin The Hooded Man"
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